Der Ortskern Lügde ist eine uralte Siedlung, die Entstehung des Ortes selbst ist in die frühgeschichtliche Zeit, also um oder in die ersten Jahrhunderte nach Christi Geburt zu legen. Schon der Name des Ortes weist in seiner zuerst überlieferten Form Liuhidi und Liuhith in die graue Vorzeit. Der Ortsname lässt sich nur schwer oder gar nicht deuten, er ist auch kein eigentlicher Siedlungsname. Die am meisten vertretene Meinung geht dahin, dass es sich schlichtweg um eine Flurstelle handelt, auf der es viele "LIU", also viele Leute oder auch Lüe (plattdeutsch) gab. So wurden zum Beispiel in der "Poeta Saxo" nach der Teilung des alten Sachens in drei Teilgebiete (im 9. Jahrhundert) deren Bewohner mit Liudi"bezeichnet.
Andere Heimat- bzw. Sprachforscher gehen davon aus, dass der Name Lügde "Licht" bedeutet. Sehr viele Orte in Europa, die mit der Vorsilbe "LUG" beginnen, weisen hierauf hin.
Auf die letztere Namensdeutung könnte auch der Lichtkult (Osterräderlauf) deuten. Erstmalig tritt die Stadt in Erscheinung im Jahre 784. In diesem Jahr feierte Karl der Große das Weihnachtsfest unweit der Skidrioburg (Herlingsburg) am Emmerfluss in der Ansiedlung Luihidi. Das "Luihidi" des 8. Jahrhunderts..lesen Sie hier weiter
Wie alt dieses Brauchtum ist, lässt sich nicht exakt feststellen, es ist aber zu vermuten, dass dieser "Osterräderlauf" seinen Ursprung im heidnisch-germanischen Sonnenkult hat. Vor rd. 2000 Jahren fühlten sich unsere Vorfahren vom Mythos Feuer angezogen. Das Feuerrad Sinnbild der Sonnenscheibe weckte Erwartungen auf den kommenden Frühling. Das Licht, symbolisiert durch die brennenden Räder, triumphierte über die Dunkelheit des scheidenden Winters.
Ein Osterrad rollt brennend den Berg hinab.
Wer heute Zeuge des Räderlaufes ist, denkt weniger an die Ursprünge oder an deren tiefere Bedeutung. Er lässt sich gefangen nehmen von der Atmosphäre, die durch die Erwartung Tausender von Menschen im Tal und auf den Höhen spürbar wird. Böllerschüsse künden jeweils das Anzünden eines jeden Rades an. Während der Böllerkrach über das Tal rollt, werden die Räder angesteckt. Das brennende Osterrad erhält einen Stoß und rollt wie eine feurige Scheibe den Berg hinab. Erst langsam, dann immer schneller werdend rollt das Rad den Berg hinunter, gewinnt an Schwung, überspringt Wege, durchbricht Zäune und Hecken und zieht eine kraftvolle feurige Bahn bis in das Tal hinaus, wo es vom Tusch der Musikkapelle und dem Jubel der Zuschauer begrüßt wird.
Kommen die Räder gut ins Tal, so verheißt die Überlieferung ein ertragreiches Erntejahr. Den Abschluss des Räderlaufes bildet ein imposantes und aufwendig gestaltetes Höhenfeuerwerk. Zur geschichtlichen Bedeutung des Räderlaufes ist zu sagen, dass dieser dem sog. "Feuerkult" zuzuordnen ist. Bereits..Lesen Sie hier weiter
Textauszüge und Fotos mit freundlicher Genehmigung "Stadt Lügde"
Fotos Herr Thiele