Kommunal-
politisches
Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches im Mai 1945 beherrschten die Truppen der Besatzungsmächte das Dorf und stellten kaum zu erfüllende Anforderungen. Die eingesetzten Vertreter der Verwaltung hatten keinen leichten Stand. Bei der Bevölkerung herrschte oft große Erbitterung wegen der laufenden Beschlagnahmungen von Haushaltsgegenständen. In der Gemeindeverwaltung war zunächst noch Willy Albert für einige Wochen im Dienst. Er wurde jedoch bald von der Militärregierung abberufen und durch Postinspektor Karl Schmidt (1948 gestorben) ersetzt. Diesem brachte eine 2jährige Tätigkeit manchen Ärger bei dem Bemühen, zwischen Besatzungstruppen und Einwohnerschaft auszugleichen. In der Skidrioburg lag damals ein englischer Brigadestab, der Rosenhof im Kuhbusch war als Jagdhaus für den englischen Militärgouverneur beschlagnahmt, sämtliche Gebäude des Sozialwerks (Schloß und Nebenhäuser) waren mit ehemaligen polnischen Zwangsarbeitern belegt. Wiederholte Zusammenstöße mit den Einwohnern führten einmal zu einer Straßenschlacht, wobei unter den Einheimischen 3 Personen erheblich verletzt wurden.
Der Zustrom der Vertriebenen und Flüchtlinge hielt sich 1945 noch in tragbaren Grenzen, erst nach 1947 begannen die Schwierigkeiten wegen der Unterbringung.
Um die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung sicherzustellen, mußte die Domäne mit größeren Anbauflächen aushelfen. Trotzdem verleiteten die geringen Zuteilungsquoten zu Schwarzschlachtungen, deswegen gefällte Gerichtsurteile wurden kaum mehr beachtet.
Ein Schreiben des Landrats des Kreises Detmold vom 6. Februar 1946 brachte einen neuen Anfang im kommunalpolitischen Leben. Die von Schieder bereits benannten Gemeindevertreter wurden im Schreiben vorläufig bestätigt. Es handelte sich um folgende Personen, die der Kommandeur der Militärregierung bereits am 3. Januar 1946 berufen hatte: Heinrich Busse, Ernst Kölling, August Schriegel, Heinrich Schröder, Heinrich Vogt, August Göke, Emil Gielsdorf, Ferdinand Hasse, Helmut Wehnekamp, Hermann Rosebrock, Karl Hollmann, Lina Kohlhoff, Wilhelm Hampe und Emmy Beckmeier.
Die erste Sitzung des neuen Gemeinderates wurde für den 16. Februar 1946 angesetzt. Er befaßte sich darin hauptsächlich mit der Wahl der Ausschüsse. Im übrigen hatte dieser erste Rat keine große Wirkungsmöglichkeit.
Nachdem die politischen Parteien sich wieder konstituiert hatten, bildete sich im Herbst 1946 der erste auf demokratischer Grundlage entstandene Gemeinderat. Seine 12 Mitglieder waren Ernst Kölling, Heinrich Schröder, Heinrich Tolle, Wilhelm Kohlhoff, Heinrich Lesemann, Emil Gielsdorf, Simon Dreimann, Fritz Schmidt (Glashütte), August Göke, August Schriegel, Heinrich Müller und Rudolf Plöger. Eine erste Wahl fand am 17. Oktober 1948 statt. Wahlberechtigt waren 1254 Einwohner. Jeder Wähler hatte eine Stimme abzugeben. Die Wahl hatte folgendes Ergebnis: SPD 558 Stimmen, CDU 368 Stimmen, FDP keine Stimme, BHE keine Stimme. Aus der Wahl gingen 5 Vertreter der SPD und 3 der CDU hervor. Es waren Ernst Kölling, Heinrich Tolle, August Hampe, Ernst Böke (Glashütte), Fritz Tolle, Heinrich Lesemann, Simon Dreimann, Eduard Damm.
Industrie und Hainbergsiedlung
Die folgende Wahl vom 9. 11. 1952 mit 1252 Wahlberechtigten brachte folgendes Ergebnis: SPD 2460 Stimmen, CDU 2354 Summen, FDP keine Stimme, BHE 1090 Stimmen und demnach 4 Mandate für die SPD 4 für dre CDU und 2 für den BHE. Die großen Stimmenzahlen erklären sich damit, daß jeder Wähler' mehrere Summen hatte. Der Gemeinderat von 1952 bestand aus Otto Caspari (nach seinem Tode Hans Oehlerkmg), Ernst Kölling, August Hampe, Heinrich Wehmeier, Ernst Böke (Glashütte), Fritz Tolle H Mül ler (Vergebener), Court (Vertriebener), Willy Sielemann, Karl Schäfer. Bürgermeister in dieser Legislaturpenode: Ernst Kölling, Stellvertreter Otto Caspari, nachher Heinrich Wehmeier.
Wahl vom 28. 10. 1956 mit 1407 Wahlberechtigten: SPD 2839 Stimmen, CDU 2536 Stimmen, FDP keine Summe, BHE 888 Stimmen. Gewählt wurden 4 Vertreter der SPD, 4 der CDU und einer des BHE Die Namen der Mitglieder dieses Rats: Ernst Kölling, Adolf Drewes, August Hampe, Ernst Böke (Glashütte), Rudolf Albert (durch Ausscheiden Heinrich Wehmeier), Hans Oehlerking, Karl Beckmann, Rudolf Eulert (nach Ausscheiden durch Tod Wilhelm Tolle), Paul Bandelow (Glashütte). Bürgermeister dieser Periode- Ernst Kölling bis 1958, dann Heinrich Wehmeier bis 1961, Stellvertreter zunächst Wehmeier, dann Kölling.