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Ein Jahrhundert land blieb der Krug Falckmanns Eigentum erhalten. Obwohl sich in dieser Zeit in manchen Akten der Name Falckenkrug findet, blieb doch die alte Bezeichnung erhalten. Noch 1772 hing über der Tür des Kruges im Wirtshausschild eine Nachtigall. Der gräfliche Waldvogt war selber nicht Wirt. Von den Pächtern sind bekannt geworden: Solhen von 1 bis 1727, Blome aus Lügde bis  1745, die Eheleute Becker bis  1762,  danach Christoph  Hußmann, 1762 den Krug und die Mühlen bewirtschaftete.
Von der Fürstin Pauline unterschriebene
Verkaufsurkunde





1811 ging der Krug zu Schieder, die Nachtigall genannt, durch Kauf in das Eigentum des Krügers
Schlue über.
Das bei der Übergabe damals aufgestellte Inventarverzeichnis enthält eine genaue Beschreibung des Kruges. Von der Straße aus sah man zunächst die Rottekuhle zum Verrotten des Flachses. Dahinter befand sich der Garten und der Hofplatz, linker Hand ein Obstgarten mit einem Bienenhaus, rechts auf dem offenen Hof­platz eine Hainebuchenlaubc mit 4 großen Tischen aus Höxtersteinen. Weiterhin gelangte man zum Wohnhaus mit der Nachtigall im Schild. Durch eine große öflügelige Tür betrat der Gast die Diele, wo an der Wand 2 Ringe zum Anbinden der Pferde hingen. Das Erdgeschoß enthielt rechts und links je eine Stube, dahinter eine Kammer mit einem Abtritt, die Mägdekammer, die Molkenkammer, die Küche und eine Bierkammer. Von der Diele führten 2 Treppen zu den oberen Räumen, einer Speckbühne und 7 Kammern, darunter eine mit „verdecktem Bettespann" (Alkoven) und einem Abtritt. Hinter dem Wohnhaus lagen die Scheune, die Ställe und ein Brauhaus.
Nachdem die Kammer 1800 den Krug über den Schutzjuden Abraham Salomon aus Detmold von den Falckmanns für 3851 Taler erworben hatte, ging er 1811 durch Verkauf in Schlues Eigentum über. Der Käufer verpflichtete sich, neben der Straße ein Wirtschaftsgebäude zu errichten und darin die Erhebung des Wegegeldes gegen eine Gebühr von 8% zu übernehmen. 1812 war dieser erste Teil des neuen Kruges fertiggestellt. 5 Jahre später beendeten Schluen den Mittelbau. Der Krug trug im Querbalken über der Eingangstür folgende Hausinschrift:
„Dich Reisenden von nah und fern stärkt und erquickt man immer gern, und kehrst du trüben Sinns hier ein, mögst du beim Scheiden heiter sein! Wilhelmine Florentine Schluen geb. Brüggemann aus Hörn 1817"
Wilhelmine Schlue war die Witwe des 1816 gestorbenen Adolph Schlue. Die damals 34jährige leitete das Haus bis zu ihrem 1844 erfolgten Tode. Nach mageren Jahren während der Kriege des Kaisers Napoleon waren Schluen allmählich zu Wohl­stand gekommen. 1834 kauften sie die beiden Mühlen. Diese Aktion ging aber wohl über ihre Kräfte. Sie gerieten in finanzielle Schwierigkeiten und boten 1846 der Rentkammer ihr gesamtes Besitztum zum Kauf an. Als die Kammer ablehnte, ersuchten Schluen um die Erlaubnis, im einzelnen verkaufen zu dürfen.
Trotz des dringenden Zuratens des Domänenpächters Treviranus gab die Kammer auf der 1848 abgehal­tenen öffentlichen Versteigerung kein ernst zu nehmendes Gebot ab. Das Amt berichtete dann am 4. März, ein Mann aus Hannover habe den Zuschlag bekommen. Es war Georg Dose aus Markoldendorf bei Einbeck.
In der Blücherlaube
(Walter Keßler,     Vorsteher Hölting,      Franz Keßler,   Karl Hölting jun.)
Der Rest des großen Krugbesitzes (1829 über 40 Scheffelsaat) blieb bis 1896 Doses Eigentum, wurde dann von der Witwe Dose an den Schmied Büngener verkauft.
Georg Dose zog schon nach 6 Jahren wieder aus Schieder fort, sein Sohn Carl übernahm 1854 die Wirt­schaft. Der Ärger über die Zulassung der Wirtshäuser Kenne und Echterling wird Georg Dose bei seinem Entschluß mitveranlaßt  haben.  Er starb  am 27.   September   1861   in Hämelschenburg und wurde   auf seinen Wunsch in Schieder beerdigt. Carl Dose betrieb neben seiner Gaststätte eine Kolonialwarenhand­lung, eine Bäckerei, einen Holzhandel und besorgte außerdem die in dem Hause seit 1832 eingerichtete Poststelle. Für den Postbetrieb baute er 1867 den Ostflügel an den Krug an.

Eichen aus Schieder für die Kruppwerke
Schreiben des Alfred Krupp an Carl Dose
Die Holzhandelsverbindungen gingen bis zur Firma Krupp in Essen. Dose kaufte für Krupp besonders geeignete Stämme aus dem Schieder-schen Walde, ließ sie auf Pferdewagen bis nach Paderborn fahren, von wo sie dann mit der Eisenbahn weitertransportiert wurden. In der Kruppschen Fabrik verwendete man die Stämme als Hammerstiele für die großen Dampfhämmer.
Carl Dose starb am 2. September 1889 in Schieder. Seine Witwe blieb mit ihren Töchtern im Ostflügel des Hauses wohnen, auch nachdem der neue Wirt schon eingezogen war.

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