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Abschließend sei ein Fund erwähnt, der mit hoher Wahrscheinlichkeit aus der Jungsteinzeit stammt. Es ist der Schalenstein im westlichen Teil des Bennerbergs, ein mächtiger Rätsandsteinblock von einigen Metern Länge und Breite. Ganz in seiner Nähe führt der alte Gerichtsweg von Lothe nach Schieder vorbei. An der Oberfläche des Steins befinden sich Vertiefungen, Schalen oder Näpfchen genannt, von denen man vermutet, daß sie mit kultischen Bräuchen der Steinzeitmenschen in Verbindung zu bringen sind. Nebelsieks Grabungen an dieser Stelle haben zwar vorgeschichtliche Scherben zutage gefördert, doch reich­ten sie für eine genaue Zeitbestimmung nicht aus.
Wir verdanken die Entdeckung des Schalensteins einem Herrn Oeljeschlager, der ihn vor anderthalb Jahr­zehnten auf einem Spaziergang fand.
begannen Forscher im vorigen Jahrhundert, auch Bodenfunde für die Frühgeschichte auszuwerten. Sie lasen an Wällen, aufgefundenen Scherben, Waffen und sonstigen Geräten manches ab, womit fränkische und römische Berichte erst auf eine festere Grundlage gestellt wurden. Man konnte ungewisse Vermutungen ausschalten und vage geschilderte Schauplätze festlegen.
Für die noch ältere Vorgeschichte schließlich liegen nur noch Bodenfunde vor. Nach dem Material auf­gefundener Geräte hat man sie als Eisenzeit, Bronzezeit und Steinzeit benannt.
Die Eisenzeit rechnet man von Christi Geburt rückwärts bis etwa 800 Jahre davor. Dann setzt die Bronze­zeit mit einer Dauer von 1000 Jahren bis um 1800 v. Chr. ein. Die ganze ungeheure Zeitspanne vorher bis zum Aufgang der Menschheit erfaßt die Vorgeschichtskunde mit dem Begriff Steinzeit.
Funde aus der Steinzeit
Im vorigen Jahrhundert wurde im Lehmufer der Emmer ein Geweihstück vom Edelhirsch gefunden. Dem Finder schien es, als ob das Stück nicht etwa nur zufällig verstümmelt sei, sondern daß sich an ihm Spuren menschlicher Bearbeitung zeigten. Er lieferte es deswegen an das Landesmuseum in Detmold ab. Dort lag der Fund lange unbeachtet, wurde 1957 bei einer Durchsicht wiederentdeckt und als steinzeitliche Hacke identifiziert. Ohne weiteres könnte sie der Mittleren Steinzeit (10 000-4000 v. Chr.) zugeschrieben werden, aus der auch in anderen Gegenden Hirschgeweihgeräte in größerer Zahl gefunden sind. Nebelsiek glaubt aber, daß unser Fund noch älter ist. Damit hätten wir einen Beleg dafür, daß schon in der jüngeren Altsteinzeit Menschen im Emmertal gelebt haben.
Damals herrschte hier ein eisiges Klima. Die Landschaft ähnelte der Tundra Sibiriens. Kümmerliche Zwerg­birken und Zwergweiden waren erste Waldboten. Der Mensch fristete sein Leben als Sammler und Jäger. Welcher Art mögen die Tiere gewesen sein, denen der Mensch nachstellte? Daß das Ren hier gelebt hat, läßt sich nur auf Grund des Klimas vermuten. Dagegen liegen mehrere Beweisstücke von Edelhirsch und Mam­mut vor, die der Emmerkies über Jahrtausende erhalten hat. Ein herausgebrochenes Geweih und das Bruch­stück vom Stoßzahn eines jungen Mammut deuten darauf hin, daß diese Tiere auf der Jagd erlegt wurden. In den Jahrtausenden der Mittleren Steinzeit erwärmte sich das Klima und näherte sich dem unseren. Bir­ken- und Kiefernwälder kamen und machten dem Eichenmischwald Platz. Es war die Epoche der Feuer­steingeräte.
Auch noch zur Jungsteinzeit (4000-1800 v. Chr.) stellte der Mensch Werkzeuge aus Feuerstein her. Er hatte inzwischen hinzugelernt, hartes Felsgestein zu behauen, zu schärfen und sogar zu durchbohren. Es entstand der Gerätestiel, der mittels Bast am Stein befestigt wurde. So wurden Beile und Äxte, mit denen man Bäume zum Hausbau handlicher fällen konnte oder auch zur Jagd und in den Kampf zog. Im Landesmuseum befindet sich eine jungsteinzeitliche Pfeilspitze aus Feuerstein, die von den Feldern des Stammhofs stammt. In den 30er Jahren fand man um Schieder auch mehrere Geräte aus Felsgestein, 1938 ein Beil und eine Axt auf dem Nessenberg, im selben Jahr beim Stammhof Bruchstücke von vier Beilen und eine Felsaxt, 1951 auf dem Siekfeld die Hälfte einer Axt und eine Hammeraxt.
Gräber aus der Bronzezeit
Zwischen 1920 und 1926 wurden in Lippe von Schwanold und Nebelsiek eine Reihe von Gräbern aus der Bronzezeit entdeckt. Nach ihrer Lage und der in den Grabkammern vorgefundenen Bestattungsart gehören die Gräber der Älteren, der Mittleren oder der Jüngeren Bronzezeit an.
Die Hügel der älteren Periode wie beispielsweise die von Remmighausen und Schmedissen liegen auf Berghöhen. Die in ihnen aufgefundenen Skelettreste haben gezeigt, daß die Menschen damals ihre Toten so begruben, wie sie gestorben waren, also die Leichenbestattung übten.
Gräber der jüngeren Periode fanden sich in der Ebene, hauptsächlich in der Senne. Sie enthielten Grab­urnen mit Asche, ein Beweis für den vollzogenen Übergang zur Leichenverbrennung.

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