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Haus Kölling, jetzt Brannolte
mit der unter Naturschutz stehenden Eibe
1790 ver­heiratete sich der Neubauer mit der Maria Elisabeth Brett aus Blomberg. Der Ehemann starb 1793 im Alter von 38 Jahren an Auszehrung. Seine Witwe verehelichte sich nach zwei Trauerjahren mit dem herrschaft­lich eigenbehörigen Hoppenplöckerssohn Adolph Friedrich Schröder von der Nr. 10 zu Belle. Die Stätte, zuerst Nr. 63, seit 1829 Nr. 12, trug den Namen Schröder länger als 100 Jahre. Infolge Aus­gehens der männlichen Linie erbte die Familie Hötger das Kolonat. 1895 heiratete der Schuhmacher Wil­helm Hötger die Louise Caroline Amalie Schröder.
Ein menschenarmes Land
Wenig Menschen und geringe Abgaben
Die Armut an Menschen fiel zum ersten Mal ins Auge, als die Teilungskommission seit 1786 versuchte, aus unterschiedlich dicht bewohnten Gebieten zwei an Menschen und Abgaben gleiche Ämter zu bilden. Wäh­rend das Land mit den Bauerndörfern von Wöbbel ab westwärts auf die Quadratmeile umgerechnet 2966 Einwohner aufwies, waren es bei Schieder weniger als ein Zehntel, nämlich 232.
An Kontribution brachte Schieder damals jährlich 49 Taler 28 Groschen auf. Auf die beiden Bauern Noltemeyer und Stammeyer entfielen davon 42 Taler. Die Neusiedler von Öhlmann bis Sigges bezahlten monatlich 3 Groschen. Beim Burgfest- und Soldatenschatz belief sich die Jahresabgabe des Dorfes auf 13 Taler 10 Groschen.
Kartenbild mit den Rottekuhlen
Aus der Karte der Chaussee nach L
ügde von Maertens 1816 Maertens schrieb Roetekuhlen (Bildmitte), rechts die Ziegelkuhle, links am Rande das 1812 erbaute Schluesche Chausseehaus, ein besonderes Kornmagazin war 1816 noch nicht vorhanden,
Bousquet mu
ß hier  wohl mit Blumengarten übersetzt werden.
Um die Einnahmen zu vermehren, schlug die Kommission vor, die Weberei zu heben, mehr Einlieger ins Land zu ziehen und Siedlungsgelände für Kolonisten herzugeben.
Gesponnen wurde damals in jedem Hause. An mehreren Stellen im Dorfe befanden sich Rottekuhlen, in die der Flachs zum Faulen gelegt wurde. Sogar auf dem Platz zwischen Krug und der Straße lag eine solche Grube. „Ein Morast, der durch seinen üblen Anblick die Passanten beleidigte", schrieb Amtmann Mücke. Schlue beseitigte die Kuhle, als er 1812 an der Straße den Schlagbaum für den Wegezoll setzte. Die Zahl der Webstühle war schon 1788 im südlichen Teil der Bückeburger Ämter zurückgegangen. Besonders in Belle hatte es vordem viele Weber gegeben. Mangel an Holz für Asche zum Bleichen, fehlendes Wasser, Mißernten beim Flachsanbau und infolgedessen teures Garn zwang viele Weber, ihr Gewerbe aufzugeben.
In Schieder bestanden 1790 zwei Webstühle, bei öhlmann und beim Einlieger Witte auf dem Stammhof. 1791 legte Brüggemann einen dritten Webstuhl an. Aus der Liste der Webstuhlgelder geht hervor, daß 1834 bei Mühlenhof Nr. 61, bei Altenbernd Nr. 58, bei Plöger Nr. 47, bei Henke Nr. 56 und bei Noltemeyer Nr. 53 gewebt wurde. Die Liste von 1847 enthält noch die gleiche Anzahl, nur war an Plögers Stelle Mau getreten.
Die einzige wirkliche Industrie, die Glashütte, wurde von der Kommission so gering bewertet, daß sie vor­schlug, die Hütte nur so lange als Ersatz beizubehalten, bis ein anderer besserer Holzabsatz gefunden sei. Einlieger waren damals ohnehin schon eine Belastung für die Eingesessenen. Um sie fernzuhalten, ver­langte man in Wöbbel beispielsweise von jedem zuziehenden Einlieger 2 Taler für die Gemeinde. Trotzdem regte die Kommission an, die Vermehrung der Einlieger dadurch zu fördern, daß man ihnen das Sammeln von Leseholz in den herrschaftlichen Wäldern gestattete.
Wahrscheinlich geht auf diese erste Anregung die allgemeine Erlaubnis zum Sammeln von Leseholz zurück, die die Fürstin Pauline 1803 öffentlich von den Kanzeln des Landes verlesen ließ: „. .. daß den geringeren und ärmeren Theilen der Unterthanen erlaubt seyn solle, unentgeldlich daß Leseholz und die Klafterbraken, welche nicht mit in die Klaftern gelegt werden, aus dem herrschaftlichen Forste, aber nur an den Holz­tagen und unter der ausdrücklichen Einschränkung zu holen, daß sie von den Klafterbraken nicht eher etwas nehmen, bis die Klaftern abgezählet sind, und daß sie Barten und sonstige hauende Instrumente zurücklassen ..."
Siedlungspläne um 1790
Um eine wirkliche Lösung zur Vermehrung der Bevölkerung zu finden, wurde in der Kommission der Plan geäußert, die Meiereien an Siedlungswillige aufzuteilen. Er stieß jedoch auf solchen Widerstand, daß im Bericht protokolliert wurde: „so lange die Vereinzelung der Meiereien nicht zur Ausführung kommt, ist auf den Anbau in beiden Ämtern keine große und sichere Rechnung zu machen."
Innerhalb der Ämter Blomberg und Schieder lagen 3 Meiereien, Siekholz mit 579 Morgen, Blomberg mit 671 Morgen und Schieder mit 1728 Morgen. Es boten sich also genügend Möglichkeiten,  Land bereit
zustellen.

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