Start News Hotel Pension Ferienhaus Ferienwohnung Ausflüge Anfahrt Fotos Sport FunFun derSee Institutionen Historie Kultur Kontakt
und dornen überwachsen, auch das Vieh in deme er solches auf geschehene Verwarnung nicht aus dem wege bringen wollen durch seine nachläßigkeit und Widerspenstigkeit Zum Theil nehmen laßen, und den Hoff und die guter also in eußerstes Verderben gesetzet, und wir demnach solchem Verderblichem wesen nicht länger Zusehen können, sondern mit dem Hoffe . . . eine Verenderung ohn-umbgänglich Zur Hand nehmen müßen, die Zum Hoffe gehörige Söhne aber denselben anzunehmen annoch zu klein und untüchtig . . . daß ... Hedwig Noltemeyers an Georg Falckman . . . versprochen . . . mit. . . bey Unserm Hauß Schieder belegenen Hoff . . . erblich und ohnwiderruflich tradiren und einreumen laßen . . .
Auch Simon Barckhausen Vogt zu örlinghausen, Otto Meyer zu Menckhausen, Henrich Meyer Zu Asemißen, Herman Böger oder Kröhne zu Obernhausen und Bartoldt Falckman Zu Erdtßen ... als selbschuldige. .. stipulato angelobt haben, Auch der Künff-tige Meyer der Braut Eltesten Brüdern als rechten An Erben wenn Er sich befreyen wirt zu seinem antheil 250 Thlr, Ein pferdt und ein Ehrenkleidt übrigen drein Gebrüdern aber jeglichem Anderthalb Hundert Thaler neben einem Pferde und ehrenkleide, und den beiden Geschwistern einer jeglichen Zween hundert thaler neben landt sitlichen Brautwagen . . .
Im fal aber . . . künfftiger Meyer . . . dem hoffe . . . wie einem getreugetrewen haußhalter gebühret nicht fürstehen würde, den selben hinwider zu entsetzen außtrücklich fürbehalten haben... Geben Bracke den 19. April Anno 1651
Türinschrift auf dem Noltehof
„In Jesu Namen gehe ich aus. Gott gebe uns Glück in diesem Haus. Anno 1667."
1651 wurde der Hof aufgebaut, brannte aber 1655 wieder ab. 1665 entsetzte der Graf auch diesen ebenfalls völlig verschuldeten Noltemeyer. Er taucht als Förster und Krüger zu Schieder wieder auf. Etwa zu dieser Zeit muß sich Johann Bernhard Becker mit der Noltemeyerstochter Anna Cathrina ver­heiratet haben. Diese beiden erbauten das jetzt noch stehende Herrenhaus. Die Inschrift im Torbogen ist während dreier Jahrhunderte fast völlig verwittert. Sie lautet wahrscheinlich:
ALL MEIN ANFANG ZU DIESER FRIST
GESCHEH IM NAMEN JESU CHRIST
DEN 14. AUGUST ANNO DOMINI 1667
JOHANN BERNHARD BECKER, ANNA CATHRINA NOLTEMEYER
Das Wohnhaus auf dem Noltehof 1667 erbaut.
Bei der ersten grundbuchmäßigen Erfassung von 1721 wurde Noltemeyer als leibfreier Vollspänner bezeich­net. Er hatte also Spanndienst mit 4 Pferden zu leisten, sein Hof mußte nach der Größenordnung des buches wenigstens 3-4 Fuder (144-192 Scheffelsaat) an Ackerland groß sein. 1721 hatte Noltemeyer 271 Scheffelsaat Saatland, mit Wiesen, Weiden und Waldung insgesamt 327V2 Scheffelsaat. Durch Zurodung vergrößerte sich der Hof bis 1829 auf über 394 Scheffelsaat.
Der ursprünglich gezahlte Weinkauf war in Vergessenheit geraten. Vielleicht konnte er auch dem Bauern infolge Unkenntnis des neuen Amtmanns (Herrschaftswechsel 1709) nicht nachgewiesen werden. Nolte­meyer behauptete jedenfalls, der Hof habe nie Weinkauf entrichtet. So ließ ihm Graf Simon Henrich Adolph 1722 beurkunden, daß er frei davon sei. Amtmann Ribbentrop in Barntrup wurde angewiesen, sich danach zu richten.

Noltemeyers Stammbaum seit 1606 Peter Noltemeyer um 1606 Caspar Noltemeyer um 1630-1641 Anna Cathrina Noltemeyer oo um 1665 mit
Johann Bernhard Becker 4.Paul Erich Becker gest. 1698  mit Ilse Cathrine gest. 1712, 50 J. oo 1705 mit Johann Anton Avenhaus, seit 1716 der alte Noltemeyer oo 1715 mit Anna Cathrina Rosemeyer 5.Casimir Moritz Becker 1692-1727 seit 1714 der junge Noltemeyer in erster Ehe oo 1714 mit Sophia Amalia Ostmann v. Blomberg gest. 1717, 26 Jahre alt in zweiter Ehe oo  1718 mit Anna Hedwig Falckmann v. Blombergoo 1728 mit Johann Anton Böhme gest. 1764Noltemeyer 1728-1743, gest. 1763 6.Johann Christoffer Becker geb. 1717 Noltemeyer seit 1744  mit 1749 mit Henriette Adamine Kruse aus Horn.
Seit 1761 enthält das Kirchenbuch keine Nachricht mehr über diese Eheleute. Sie müssen 1766 von hier fortgezogen sein, als der Hof unter Amtsverwaltung gestellt wurde. Erster Amtsverwalter bis 1772 war der Konduktor  Kemper,   der  gleichzeitig  auch  den  Krug  gepachtet  hatte  und  dann   als  Erbpächter  nach Schwalenberg verzog. 1789 heiratete die älteste Tochter des Johann Christoff er Becker einen Niederbracht von Siebenhöfen. 7.Anna Sophia Johanna Becker geb. 1750 oo 1789 mit Johann Friedrich Christian Niederbracht 8.Henriette Friederike Florentine Niederbracht geb. 1789 oo 1808 mit Hanns Hermann Hansmeyer aus Sonneborn gest. 1826, 45 J. 9.Jobst Hermann Heinrich Hansmeyer/Noltemeyer 1811-1870 oo 1837 mit Florentine Grotegut aus Welstorf, Amt Varenholz Die Ehe des letzten Noltemeyer wurde  1852 geschieden, nachdem sieben Kinder daraus hervorgegangen waren:  1838 Auguste Florentine Luise, 1839 Emilia Charlotte, 1841 Carl Simon August Albrecht, 1843 Hermine  Elisabeth,   1845   Hermann   Friedrich  Christoph  Heinrich,   1847   Marie  Luise Mathilde,   1849 Sophie Amalie Mathilde.
Noltemeyer selber starb nach einer Zusatzeintragung im Kirchenbuch 1870 im Landkrankenhaus in Detmold. Seine Mutter, die alte Noltemeyersche, mußte beim Kauf des Hofes als Leibzüchterin von der Rentkammer mit übernommen werden. Am 25. Mai 1872 berichtete Treviranus nach Detmold, die Witwe Noltemeyer sei am 20. Mai gestorben und am 23. auf dem Friedhof in Wöbbel bestattet. Schon am 24. Mai fand die Versteigerung des Nachlasses statt. Der Erlös reichte kaum, um die Beerdigungskosten und einige unbezahlte Rechnungen für Brot etc. zu decken.
Der Verkauf des Noltehofes setzte am 4. Dezember 1855 mit einer Bekanntmachung des Amts Schieder ein, in der ein erster Verkaufstermin auf den 16. Januar 1856 festgesetzt wurde. Da bei einem solch großen Objekt kaum viele Interessenten zu erwarten waren, zeigte die Rentkammer keine Eile und erkundigte sich bei Treviranus vertraulich nach dem Kaufwert. Der Konduktor schätzte den Preis „bei Zugrunde­legung einer fünffeldrigen Wirtschaftsweise" auf 20 000 bis 24 000 Taler, mußte sich aber korrigieren, als er auf dem Amt erfuhr, die Höhe der angemeldeten Schulden sei schon bei 35 800 Talern angelangt, wozu voraussichtlich noch 2000 bis 3000 Taler Gerichtskosten kommen würden. Im Termin bot Konduktor Arensmeyer aus Wöbbel 20 000 Taler. Da diese Summe die Schulden nicht deckte, entschlossen sich die beiden Hauptgläubiger, Kolon August Noltemeyer auf dem Hansmeyerschen Hof zu Sonneborn und Kolon Schlütsmeier Nr. 13 zu Brakelsiek, den Hof für 38 000 Taler zu kaufen. Nach 2 Jahren stellte sich heraus, daß die beiden die riesige Belastung nicht tragen konnten. Jetzt beauf­tragte die Rentkammer den Konduktor Brune in Barntrup, für sie als Käufer aufzutreten. Im Schreiben heißt es: „Ich würde mich freuen, wenn es Ihnen gelänge, den Noltehof. .. samt den Hansmeyerschen Ländereien (in Barntrup) für 34 000 Reichsthaler zu acquiriren." In ihrer Not mußten die Eigentümer in etwa auf das Angebot eingehen. Die Kammer bezahlte für den Noltehof 35 000 Taler, für die Barntruper Ländereien 3000 Taler. Das Kaufprotokoll wurde am 29. Juni 1858 auf dem Amt Schieder ausgestellt. Die Übergabe erfolgte am 1. August 1858.

1 2 3 4 5 6 7
8 9 10 11 12 13 14
15 16 17 18 19 20 21
22 23 24 25 26 27 28
29 30 31 32 33 34 35
36 37 38 39 40 41 42
43 44 45 46 47 48 49
50 51 52 53 54 55 56
57 58 59 60 61 62 63
64 65 66 67 68 69 70
71 72 73 74 75 76 77
78 79 80 81 82 83 84
85 86 87 88 89 90