Tonkrug - Henkel: das Emmer-Tal - jetziger SchiederSee - war schon zu grauer Vorzeit besiedelt. Weitere Artefakte sind im Landesmuseum Detmold zu besichtigen.
Im waldreichen lippischen Südosten standen die ersten Glashütten. Der erste Glasmacher Heinrich wurde vom Grafen Simon III im Jahre 1399 als - Glasworter - in Dienst genommen. Er baute und betrieb die Glasherstellung auf Altschieder. Im Jahre 1487 verzichtete ein Glasmacher Hans auf seine Nutzungs- rechte zugunsten des Klosters Blomberg. Die nächste Glashütte entstand in der Honede, einem Seitental am Nordhang des Mörth durch den Hüttenmeister Phillipp Heilemann aus Heidelberg. Für etwa 12 Arbeitskräfte baute er dort im Jahre 1646 eine Anlage mit Schmelzöfen, Wohnhäusern und Pferdeställen für 650 Taler, die er sich durch Anleihen von Kaufleuten aus Bremen, Hameln und Bodenwerder beschaffte. Produziert wurde Tafelglas, Wein- und Bierglas. Der 3ojährige Krieg (1618-1648) setzte dem Lipperland jedoch so zu, dass die Hüttenleute vor den an- rückenden Soldaten bis in den Solling flüchteten. Nach der Rückkehr fanden sie dann die Tonöfen und Glasvorräte zerstört. Als 1647 das schwedische Hauptquartier in Lügde aufgeschlagen wurde, liess sich Glasermeister Heilemann von dort eine Schutztruppe stellen. Dafür musste er ohne Bezahlung Glas liefern. In seiner Not bat er den Grafen Bernhard um Entlassung aus seinem Kontrakt. Im Jahre 1715 schlos- sen der Glasermeister Fritz Henze aus der Glashütte Nassesand im Teutoburger Wald und der Glasermeister Elias Becker aus der Honede mit dem Landesherrn Graf Friedrich Adolf einen Vertrag zur Abnahme von mindestens 430 Klafter Holz (2.200 rm) zur Glasherstellung und erhielten die Genehmigung zur Anlage einer Glashütte auf dem Platz der jetzigen Oberhütte zwischen dem Klingenbach und der Luergrund. Die Glasöfen, Wohnhäuser und Schuppen wurden 1715 von Einwanderern aus Nordhessen - der Heimat auch der beiden Glasmeister - errichtet.